Donnerstag, 1. November 2012

Nur Koran und Sunna



bismillahirrahmanirrahim

(Husamuddin Meyer)

„Nur Koran und Sunna“


In den Moscheen in Deutschland hört man aktuell sehr häufig den Ausspruch „Wir folgen nur Koran und Sunna“, welcher sich auf ein Hadith des Propheten Muhammad, SallAllahu aleihi wa sallam, bezieht, in dem er laut Abu Hurayra, radiyAllahu ’anhu, sagte: „Ich hinterlasse euch zwei wichtige Dinge. Haltet an ihnen fest und ihr werdet nach mir nicht irregehen: Das Buch Allahs und meine Sunnah.“1
Sie wollen damit sagen, dass sie nur die Originalquellen akzeptieren und damit dem richtigen Islam folgen.
Die meisten allerdings, die dieses Hadith zitieren, verstehen nicht seine Bedeutung, denn sie verstehen darunter: „so wie ich den Koran verstehe, bzw. so wie ich die Hadithe verstehe“. Anstatt Sunna als die Lebensweise des Propheten anzusehen, betrachten sie nur die Hadithe an sich und verstehen selten den Zusammenhang und die Bedeutung ihres Inhaltes.
Auch Koranverse werden heute selbständig interpretiert und umgesetzt, obwohl schon der Prophet, SallAllahu aleihi wa sallam, eindringlich davor warnte.
Sicherlich kennen auch Usama Ben Laden, Sawahiri, Kashmiri und andere das erwähnte Hadith und „wenden es an“. Auch sie denken vermutlich, sie handeln islamisch, nach den Originalquellen.
Zur Zeit des Propheten, aleihi s-salatu wa salam, und danach hingegen hatten nur wenige Sahabas überhaupt die Erlaubnis, über den Koran zu sprechen. Einer von den wenigen war Ibn Abbas, radiyAllahu ’anhum ajma’în.
Unter „Sunna“ verstehen die meisten Muslime heutzutage „Hadithe“, in denen ja auch tatsächlich Aussagen, Taten des und Berichte über den Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, niedergeschrieben wurden.
Allerdings waren sich zu allen Zeiten die Gelehrten darüber einig, dass es sehr umfangreicher Kenntnisse bedarf, um die Hadithe zu verstehen, einordnen zu können, beziehungsweise in die Praxis umsetzen zu können. Wichtig für ein Hadith ist zum Beispiel der Zusammenhang: Wer war der oder wer waren die Zuhörer? In welchem Zusammenhang hat er, SallAllahu aleihi wa sallam, es gesagt? Was hat er gesagt und was hat er damit gemeint? Was bedeuten seine Worte? Bedeuten die Worte in der heute üblichen arabischen Sprache noch dasselbe wie damals?

Hinzu kommt, dass es beinahe zu jedem Ausspruch des Propheten einen anderen Ausspruch gibt, welcher dem ersten zu widersprechen scheint.
In einem solchen Fall wird nun von den heutigen Muslimen meist der eigene Verstand als Maßstab genommen, welcher der Hadithe nun wahrscheinlicher ist, oder es wird auf die Kategorisierungen „da’îf, sahîh“ einiger moderner „Wissenschaftler“ zurückgegriffen, welche häufig auch nur nach ihrem Verstand und oft ohne richtige Ausbildung diese Einteilungen vornahmen.2
Schon Sufyan ibn ’Uyayna (-198 Hijra), der große Hadithgelehrte, sagte: „al-hadith madilla illâ li-l-’ulamâ“, „Hadithe sind Fallgruben, außer für Ulama“.
Das bedeutet: Nur ein ’Âlim kann die Hadithe richtig verstehen und interpretieren, vor allem daraus Rückschlüsse auf das islamische Recht ziehen. „Jedes Hadith hat sein Fiqh“.
Imam Schafii sagte: „Ihr [Die Gelehrten des Hadith] seid die Apotheker, aber wir [die Juristen] sind die Ärzte.“3 
Genauso wie die Einnahme irgendeines Medikamentes schädlich oder tödlich sein kann und man das richtige Medikament in seiner passenden Dosis verschrieben und vom Arzt verabreicht bekommen muss, verhält es sich auch mit den Hadithen.
Die Fuqaha (die Fiqh-Gelehrten), die Spezialisten auf dem Gebiet des islamischen Rechts, haben mit unglaublich umfassenden Kenntnissen über alle Zusammenhänge das islamische Recht kodifiziert, dabei alle diesbezüglichen Hadithe bewertet und als Beweis oder zur Bestätigung ihres Urteils benutzt oder übergangen.

Daher ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite, wenn man einer der vier Rechtsschulen (Maliki, Hanafi, Schafi’i oder Hanbali) folgt, denn diese Gelehrten hatten sich lange genug mit den Themen auseinandergesetzt und ihre Schluss-folgerungen gezogen. Ihr Wissen wurde zum Teil schriftlich niedergelegt und an ihre Schüler weitergegeben.
Die vier Rechtsschulen unterscheiden sich nur in Details und die vier Gründer Imam Malik, Imam Abu Hanifa, Imam Schafi’i und Imam Ahmad ibn Hanbal pflegten großen Respekt voreinander und betrachteten keinesfalls ihre Rechtsschule als die einzig richtige.
Die Hadithgelehrten hatten eine andere Aufgabe. Sie sammelten kursierende Hadithe und bewerteten ihre Zuverlässigkeit, um erfundene kursierende auszusortieren. Die Hadithe wurden nur dann in die Sammlungen aufgenommen, wenn man daran glaubte, dass der Prophet, SallAllahu aleihi wa sallam, das darin Zitierte gesagt hat. Dennoch wurden sie nach der Wahrscheinlichkeit ihrer Authentizität eingestuft. Nur Hadithen mit einer zweifelsfreien Überlieferungskette aus absolut zuverlässigen, frommen und unbescholtenen Überlieferern wurde das Siegel „Sahih“ gegeben, das heißt, an dieser Überlieferung besteht kein Zweifel. Weniger sicheren Hadithen wurde die Bezeichnung „Hassan“ gegeben und alle anderen als „Da’îf“ „schwach“ gekennzeichnet.
Als „da’îf“ wurde ein Hadith zum Beispiel dann bezeichnet, wenn die Überlieferungskette nicht nur aus absolut vertrauenswürdigen Gläubigen bestand.
Nur weil ein Glied der Überlieferungskette fehlte oder nicht als absolut vertrauenswürdig angesehen wurde, heißt das aber noch lange nicht, dass der Prophet, SallAllahu aleihi wa sallam, diese Worte nicht gesagt hat, lediglich der „Beweis“ ist schwach. Es kann zum Beispiel sein, dass sich einer der Tabi’in, der viele Sahabas kannte, nicht mehr daran erinnern konnte, welcher Sahaba ihm denn nun die Worte weitergegeben hatte, er selbst sich aber sicher war, dass es ein zuverlässiger Sahaba war.
Die Hadithe deswegen abzulehnen und alles, was nur durch da’if – Hadithe belegt ist, nicht mehr zu tun, ist in höchstem Maße gefährlich, führt zu extremen Missverständnissen und hat mittlerweile in Deutschland eine enorme Fitna hervorgerufen.
Manche gehen heute so weit, dass sie alles als „Bid’a“ „Neuerung“ ablehnen, was nicht durch „Sahih“- Hadithe belegt ist. Und wieder andere akzeptieren sogar nur Hadithe aus Sahih-Bukhari, was zu einem extrem limitierten Religionsverständnis führt, denn Imam Bukhari hat nur etwa 7500 Hadithe in sein Werk aufgenommen, von denen einige mehrmals erwähnt werden, so dass nur etwa 4000 unterschiedliche Aussprüche darin zu finden sind.

Gehen wir zurück zu den Quellen:
Der Koran wurde dem Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, vom Erzengel Gabriel, aleihi s-salam, offenbart und von Propheten, aleihi s-salatu wa s-salam, mündlich an die Sahabas, radiyAllahu ’anhum ajma’în, weitergegeben.
Gleichzeitig wurde er vom Propheten in die Praxis umgesetzt, er war der „lebendige Koran“, wie Sayyidatina Aischa, radiyAllahu ’anha, später sagte.
Allah, Jalla Jalaluhu, hat den Koran nicht für alle zugänglich in den Himmel geschrieben und auch nicht als Buch „hinabgeworfen“, sondern von Sayyiduna Gibril, aleihi s-salam, in das Herz von Sayyidina Rasulullah, SallAllahu aleihi wa sallam, überbringen lassen: „fa-innahu nazzalahu ’ala qalbika bi-idhni-Llah“ (2:97)

Die Sahabas, radiyAllahu ’anhum ajma’în, – so sagt man – lernten erst dann einen weiteren Vers auswendig, wenn sie es geschafft hatten, den bereits gelernten in die Praxis umzusetzen. Schon beim allerersten Vers des Koran „bismillahirrahmanirrahim“ dürfte das den meisten Muslimen heutzutage schwer fallen, denn Barmherzigkeit ist fast ein Fremdwort geworden.
Handlungen, welche in Barmherzigkeit gehüllt sind, sind selten geworden, obwohl jeder Muslim alle seine Taten in diesem Namen ausführen sollte, wie es in einem Hadith heißt, sonst sind diese Taten verflucht.

Sayyiduna Muhammad, SallAllahu aleihi wa sallam, gab sein Wissen an die Sahabas, radiyAllahu ’anhum ajma’în, weiter, welche – so der Prophet - wie Sterne wurden („ashâbî ka-nujûm...“), wer ihnen folgt, ist rechtgeleitet.
Sein besonderer Schüler aber war Sayyiduna AbuBakr, radiyAllahu ’anhu, in dessen Herz er all das Wissen seines Herzens weiter geben konnte, wie es in einem Hadith heißt (Suyuti): „Alles Wissen, welches Allah, Jalla Jalaluhu, in mein Herz gegeben hat, habe ich in das Herz von AbuBakr geschüttet.“
Es verging kein Tag, an dem sie sich nicht mehrmals sahen, und Sayyiduna AbuBakrs Hingabe, radiyAllahu ’anhu, und sein Iman waren schon lange vor der Auswanderung nach Medina berühmt geworden.
Nach dem Tod des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, wurde folglich Sayyiduna AbuBakr, radiyAllahu ’anhu, als der bestmögliche Nachfolger angesehen.
Dieser gab sein Wissen auch wieder an viele weiter, unter anderem an Salman al-Farsi, welcher es an den Enkel von Sayyiduna AbuBakr weiter gab, der es dann an Sayyiduna Ja’far as-Sadiq, radiyAllahu ’anhum ajma’în, übermittelte.
Diese Kette der Weitergabe von Wissen (Silsila) ist nur ein Beispiel, es gibt viele andere. Das Wichtige bei diesen Ketten ist, dass das Wissen von Mensch zu Mensch, um nicht zu sagen von Herz zu Herz weitergegeben wird. Diese Menschen haben miteinander gelebt, Jahre miteinander verbracht, die vorhandene Barmherzigkeit gefühlt, täglich die unterschiedlichsten Situationen zusammen erlebt.
Man irrt sich gewaltig, wenn man glaubt, dass man das durch ein Studium der Bücher ersetzen kann.

Da sich der Islam aber immer mehr ausbreitete, hielt man es für nötig – ähnlich wie beim Koran – die Worte des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, in ihrem Wortlaut unabänderlich zu fixieren, um sie für immer zu bewahren und darauf zurückgreifen zu können. Den Auftrag dazu gab der in Damaskus residierende Kalif Omar Ibn ’Abd al-’Aziz, radiyAllahu ’anhu.
Es wurden zunächst die im Umlauf befindlichen Aussagen des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, und Erlebnisse mit dem Propheten der in Damaskus, Mekka, Medina und Basra lebenden Menschen gesammelt.
Spätere Sammler unternahmen weite Reisen, um fromme und beispielhafte Muslime zu treffen, welche sich vor einer Lüge hüteten und ein gutes Gedächtnis besaßen. Es wurden nur tadellose Gewährsmänner akzeptiert, andere wurden gar nicht erst angehört.4
Der erste Sammler größeren Umfangs war wohl – so sagen uns die Quellen – Imam Ibn Schihab az-Zuhrî (58-124n.H.), es folgten Al-Hazm, Ibn Jurayi (150n.H.) und Ibn Ishaq (151 n.H.) in Mekka, Sa’îd Ibn Abî ’Arûba (156) Ar-Rabî’ Ibn Sabîh (160) und Imam Malik (179) in Medina, Ma’mar (154) im Jemen, Sufyan ath-Thauri (161) in Kufa, andere in Basra, Scham, Chorasan und Ägypten.
Am bekanntesten dieser ersten Sammler wurde Imam Malik Ibn Anas (93 - 179H), der in Medina lebte und noch zahlreiche Sahabas traf. Er lernte z.B. von dem Sahaba Sahl Ibn Sa’d, radiyAllahu ’anhu, und von Imam Ja’far as-Sadiq, qaddasAllahu sirrahu. Sein Werk heißt „Muwatta“.
Gerade Imam Malik ist bekannt dafür, dass er sich mehr nach der medinensischen Praxis5“ und der „Meinung“6 der Leute von Medina, welche Leute gesehen haben, die den Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, gesehen haben, gerichtet hat, als nach dem Wortlaut der Hadithe. Sein Werk „Muwatta“ diente dazu, die Meinungen und die medinensische Praxis mit Hadithen zu untermauern oder von der medinensischen Praxis abweichende Aussprüche ergänzend aufzuführen, damit diese nicht in Vergessenheit gerieten.
Auch die anderen 3 Imame der 4 großen Rechtsschulen haben Hadithsammlungen angefertigt, Imam Ahmad hat ca. 30000 Hadithe in seinem Musnad zusammengefasst. Darin sind die Hadithe nicht, wie in den Musannaf nach Themen geordnet sondern nach Überlieferer. Dadurch bekommt man einen Einblick in die jeweilige Person und sieht, was diese mit dem Propheten, Salla Allahu aleihi wa Sallam, erlebt hat. Man sagt von Imam Ahmad, dass er 1 Million Hadithe auswendig konnte. Auch Imam Bukhari soll 600 000 Hadithe beherrscht haben.

Imam Bukharis Sammlung „Sahih Bukhari“ gehört zu den „kutub-as-sitta“, den sechs besonders bekannten und akzeptierten Büchern“, welche in türkischer, englischer und französischer Übersetzung vorliegen. Ins Deutsche wurden leider bisher nur Auszüge übersetzt.
Die „kutub-as-sitta“ sind:
1. Sahih al-Bukhari, al-Dschami as-sahih von Imam Bukhari (194 - 265H/810–870)
2. Sahih Muslim, al-Dschami as-sahih Imam Muslim (202 - 261H/817–875)
3. Kitab as-sunan Imam Abu Dawud (202 – 275H/817–889)
4. al-Dschami as-sahih fi s-sunan Imam Tirmidhi (209 - 279H/824–892)
5. Kitab as-sunan Ibn Maja (208-273H/824-887)
6. Kitab as-sunan Nasa’i (216-303H/830–915)
Sehr bekannt sind auch at-Tabarani,7 Ibn Hibban, Abu Ya’la, Al-Hakim,8 ad-Daraqutni, asd-Darimi, Abdur-Razzaq,9 Ibn Abi Schaiba, später natürlich die großen Imame Bayhaqi, Imam Nawawi und Imam Suyuti und viele andere.
Imam Jalaluddin as-Suyuti (849 - 911H) fasste über 10000 Hadithe alphabetisch in seinem 2- bändigen Werk „Jami’u s-Saghir“ zusammen und 56000 Hadithe in seinem Werk „Jami’ al-Kabir“. Er gehörte zu den großen Hadith- und Koranwissenschaftlern und beurteilte noch einmal die Beweislage des jeweiligen Hadithes im Kommentar, da mittlerweile zu vielen, ehemals als „schwach“ beurteilten Hadithen neue Überlieferungsketten hinzugekommen waren.



Erklärungen und Erläuterungen zu den Hadithsammlungen:
Da die oben genannten Hadithgelehrten meist nur die Aussagen und ihre Überlieferungsketten sammelten und in Themengebieten ordneten, entstanden auch wieder über die Jahrhunderte einige Abweichungen, welche auf Missverständnissen fußten.
Sprechen durften über diese Hadithe - im Gegensatz zur heute gängigen Praxis - nur Muslime mit einer entsprechenden Lehrbefähigung („Idschaza“). Diese Idschaza hatten sie von ihrem Lehrer erhalten, mit dem sie alle Missverständnisse ausgeräumt hatten und von dem sie mit dieser Idschaza für vertrauenswürdig erklärt wurden für die Weitergabe dieses Wissens.
Trotzdem gab es aber auch damals schon mutige Interpretatoren ohne Lehrer.
Daher sahen sich die späteren Hadith-Wissenschaftler gezwungen, Erklärungen und Erläuterungen („Sharh“) zu den Hadithsammlungen zu verfassen:
Zu dem Sahih Bukhari (194 - 265H) schrieb z. B. Imam Ibn Hajar al-Asqalani (773 - 852 H), einer der größten Hadithwissenschaftler eine solche, fast 10000 Seiten umfassende unter dem Titel „Fath al-Bari, sharhu Sahih al-Bukhari“.
Zu Sahih Muslim schrieb Imam Nawawi seinen berühmten Kommentar.
Der Muwatta von Imam Malik wurde u.a. von al-Zurqani, Ibn Abd al-Barr und Imam Suyuti kommentiert.
Tirmidhis Sunan wurde von AbuBakr Ibn alArabi erläutert.
Viele Sammlungen wurden von dem erwähnten Imam Suyuti erläutert.
Neben der Beschäftigung mit der Authentizität der Traditionen und ihrer Überlieferer entwickelte sich bereits relativ früh, in der Mitte des 2. muslimischen Jahrhunderts ein neuer Wissenschaftszweig: die Interpretation und Erläuterung schwieriger, nicht allgemein bekannter und nur selten benutzter Wörter in den Hadithen.
Die meistens alphabetisch angeordneten Sammlungen bezeichnete man als „ġarīb al-Hadīth“ „seltene (Begriffe) im Hadith“. In diesen Werken griffen die Autoren neben den linguistischen Erklärungen von Wörtern auch auf Zeilen in der arabischen Poesie zurück, um durch sie die Verwendung und Bedeutung solcher Begriffe zu erklären.
Die Entwicklung der Rechtsschulen:
Die Fuqahâ’, die Kenner des islamischen Rechts, stellten Werke zusammen, um den Gläubigen eine Richtschnur für die Fragen der täglichen Praxis zu geben. Sie benutzten zur Untermauerung ihrer Fatwas Hadithe und Koranverse und die Praxis (das Erbe) der Stadt, in der sie wohnten, wie z.B. im Falle von Imam Malik die Stadt Medina. Er wurde nur 93 (Mond-)Jahre nach der Hidschra, also 83 (Mond-)Jahre nach dem Tod des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, geboren und ging davon aus, dass sich die Praxis von Medina noch nahe am Beispiel des geliebten Lehrers bewegte und nicht vielen Veränderungen unterworfen worden war.
Die vier berühmtesten sind Imam Abu Hanifa, welcher von Imam Jafar as-Sadiq10 gelernt hatte, Imam Malik, welcher Imam Abu Hanifa kannte, Imam Schafi’i, der Imam Abu Hanifa als Lehrer betrachtete und Imam Ahmad ibn Hanbal, der wiederum Imam Schafi’i kannte und von diesem lernte.
Diese vier großartigen Rechtsgelehrten unterschieden sich in ihren Meinungen und Schlussfolgerungen nur in Details und respektierten sich untereinander sehr. Keinesfalls betrachteten sie ihre Meinung als die einzig richtige, sondern praktizierten bei ihren gegenseitigen Besuchen oft die Rechtsschule des Gastgebers, aus Respekt.
Meinungsunterschiede wurden als „Rahma“, als Barmherzigkeit angesehen, nach einem Ausspruch des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam.
Viele Schüler und Schülersschüler schrieben Bücher über die Aussagen und Methoden der Rechtsfindung der Rechtsschulengründer, z.B. die berühmte Mudawwana des Sahnun.
Die Mudawwana des Kairouaner Gelehrten Sahnun Ibn Sa’îd (gest. 854) galt über Jahrhunderte als Handbuch der malikitischen Rechtslehre.
Imam Qurtubi, Imam Qayrawani, Imam Ibn Abd al-Barr waren wichtige Vertreter der malikitischen Rechtsschule, und viele andere.
Imam Abu Yusuf und Imam Muhammad Schaibani, später az-Zabidi, Ali al-Qari schrieben über die hanafitische Rechtsschule,
Imam Subki, Imam Bayhaqi, Imam Suyuti, Imam Nawawi und Imam al-Ghazzali über die schafi’itische und
Imam Ibn Jauzi, Imam Kirmani und Ibn Qudama über die hanbalitische Rechtsschule und viele andere.

Tafsir

Die Auslegung des Koran, Tafsir genannt, wurde ebenfalls von Lehrer zu Schüler weitergegeben, welcher dann bei entsprechender Befähigung die Idschâza (Lehrerlaubnis) bekam. Die Schüler bekamen diese nicht wie heute nach irgendwelchen Prüfungen, oder wenn sie alles auswendig konnten, sondern wenn der Lehrer sicher war, dass der Schüler durch seinen Charakter, sein Benehmen und sein Wissen in der Lage war, dieses Wissen weiterzugeben und nichts zu verfälschen. Manche warteten ihr Leben lang auf eine solche Idschâza.
Auch hier wurden aber die Kommentare und Erläuterungen irgendwann schriftlich niedergelegt, um sie nicht zu verlieren.

Berühmte Tafsir-Werke sind:
  • Tafsir at-Tabari von Ibn Jarir at-Tabari
  • Tasir Mujâhid Makhzûmî
  • Al-Jâmi’ li-Ahkâm al-Quran Tafsir al-Qurtubi
  • Tafsir al-Qur’an al ’azîm Tafsir ibn Kathir
  • Tanwir al-Miqbas Tafsir Ibn Abbas11
  • Tafsir al-Baghawi
  • Tafsir al-Kabir von Fakhr al-Din ar-Razi
  • Tafsir al-Jalalayn von Jalaluddin al-Mahalli and Jalaluddin as-Suyuti
  • Ad-Durr al-Manthur fî tafsîr al-Ma’thûr von Imam Suyuti (wesentlich umfangreicher als Jalalayn)
  • Ruh al-Ma'ani von Mahmud al-Alusi
  • Ruh al-Bayan von Ismail Haqqi
  • Ma'ariful Qur'an von Mufti Shafi Usmani
  • Al-Kashshaf von al-Zamakhshari12
  • Al-Bahr al-madîd fî tafsîr al-Qur’ân al-majîd Tafsir Ibn Ajiba
  • Al-Latâ’ifu –l-Ischârât Tafsir Qushayri
  • Tafsir Ibn Arabi von AbuBakr Muhyi ad-Din ibn al-Arabi
  • Fath al-Qadir by Muhammad ash-Shawkani

und viele andere


Aqida:


Auch die Glaubenslehre musste irgendwann fixiert werden, denn es hatten sich Sekten entwickelt, deren Anhänger unter anderem Vorstellungen von Allah hatten, welche sich von der Sunna unterschieden.
Die berühmtesten Vertreter der Ahlu-s-Sunna waren auf diesem Gebiet:
Imam Abu l-Hassan al Asch’ari (260 - 324H) und
Imam al-Maturidi (d. 333H)
Beide unterscheiden sich nur in Details. Es folgten die meisten Gelehrten des Westens (Marokko, usw.) Imam Asch’ari in ihrer Aqida und die Gelehrten des Ostens Imam Maturidi.


Weitere Gelehrte:

Viele Gelehrte würden es verdienen, hier erwähnt worden zu sein neben den Sahabas,
angefangen von Hassan al-Basri (21-110 Medina-Basra), Mujahid (21-104 Mekka-Babylon), Imam Abu Hanifa (80-150 Kufa-Baghdad), Ja’far as-Sadiq (83-148 Medina), Sufyan ath-Thauri (97-161 Kufa), Dawud al-Ta’i (Hanafi, -160 Kufa), Al-Awza’i (88-158 Scham), Imam Malik (93-179, Medina), Abu Yusuf al-Kufi al-Baghdadi (Hanafi, 113-182 Baghdad), Ibn al-Mubarak (118-181 Turkmenistan-Irak), Imam Muhammad Shaybani (131-189 Irak-Persien), Nafisa at-Tahira (145-208 Mekka-Medina-Ägypten), Imam Schafi’i (150-204 Scham, Ägypten), Ibn Ma’in (157-233 Irak), Imam Ahmad Ibn Hanbal ash-Shaybani (164-241 Baghdad), Ibn Abi Schaiba (-235), Imam Bukhari (Schafi’i, 194-256 Usbekistan), Ibn Abi ’Abla (60-151 Palästina), Al-Qasim Ibn Sallam (Hanbali –224 Baghdad), Sahnun Ibn Sa’id (Maliki, 160-240 Qayrawan), Harith al-Muhasibi (-243), Abu Dawud (Schafi’i, 202-275 Persien-Basra), Imam Muslim (Schafi’i, 204-261 Persien), Ibn Maja (209-273 Persien), Imam Tirmidhi (209-279 Khorasan), Nasa’i (Schafi’i, 215-303 Persien), Ibn Khuzayma (Schafi’i, 223-311 Nishabur), Harb Kirmani (Hanbali, -280 Persien), Junaid al-Baghdadi (Schafi’i, -297 Baghdad), Al-Tabari (-310 Irak-Persien), Hakim Tirmidhi (Schafi’i, -320 Usbekistan), AbuBakr asch-Schibli (Maliki, 247-334 Baghdad), Imam Maturidi (Hanafi, -333 Samarqand), Abu l-Hassan al-Asch’ari (Schafi’i, 260-324 Basra-Baghdad), al-Najjad (Hanbali, -348 Irak), Imam Tabarani (260-360 Scham-Persien), Ibn Khafif (Schafi’i, 276-371, Persien), Daraqutni (Schafi’i, 306-385 Baghdad), Ibn Mujahid al-Ta’i (Maliki -368 Baghdad), Abu Layth as-Samarqandi (Hanafi, -383 Usbekistan), Abu Talib Makki (-386 Baghdad), Imam Hakim (Schafi’i, 321-405 Persien), Abu Abdurrahman Al-Sulami (Schafi’i, 325-412 Persien), Abu Nu’aim al-Isfahani (Schafi’i, 336-430 Persien), Ibn al-Baqillani (Maliki, 338-403 Basra-Baghdad), Ibn Furak (Schafi’i, -406 Nishapur), Ibn ’Adi (Schafi’i, 277-365), al-Dummal, Imam Abu l-Hassan al-Mawardi (Schafi’i, 364-448 Basra-Baghdad), Ibn Abd al-Barr (Maliki, 368-463 Andalusien), Abu l-Qasim Qushayri (Schafi’i, 376-465 Persien), Imam Bayhaqi (Schafi’i, 384-458 Persien), Abu Uthman al-Sabuni (Schafi’i, -449 Khorasan, Nishapur), Al-Khatib al-Baghdadi (Schafi’i 392-463 Arabien-Irak), Abu Ishaq Shirazi (Schafi’i, 393-476 Persien-Baghdad), Abu al-Walid al-Baji (Maliki, 403-474 Andalusien), ’Abd al-Qahir al-Baghdadi (Schafi’i, -429 Nishapur), Al-Juwayni (Schafi’i, -438 Nishapur), Imam al-Haramayn Al-Juwayni (Schafi’i, 419-478 Afghanistan-Mekka-Medina-Nishapur), Imam Sarakhsi (Hanafi, -483 Turkmenistan), Imam Baghawi (436-510), Imam Ghazzali (Schafi’i, 450-505 Persien-Kairo-Baghdad), Qadi ’Iyad (Maliki, 476-544 Ceuta, Granada, Marakkesch), Ibn Asakir (Schafi’i, 499-571 Damaskus), Ibn Jauzi (Hanbali, 508-597 Baghdad), Ibn Ruschd (Maliki, 520-595 Andalusien), Ibn Qudama (Hanbali, 541-620 Damaskus), Fakhruddin al-Razi (Schafi’i, 543-606 Persien-Afghanistan), Imam Rafi’i (Schafi’i, 557-623 Persien), Muhyi ad-Din Ibn al-Arabi (560-638 Murcia-Damaskus), al-Izz Ibn Abd as-Salam al-Sulami (Schafi’i, 577-660 Damaskus-Kairo), Ibn Salah (Schafi’i, 577-643 Kurdistan-Damaskus), Imam Nawawi (Schafi’i 631-676 Scham), Baydawi (Schafi’i, -685 Persien), Imam Dhahabi (Schafi’i, 673-748 Damaskus), Sayfuddin al-Bokharzi (585-657), Ibn Qudama al-Maqdisi (Hanbali, 651-689 Damaskus), Imam Qurtubi (Maliki 671- Cordoba-Ägypten), Imam Baydawi (-685), Ibn Ata’Allah (Maliki-Schafi’i, -709 Ägypten), Ibn Daqiq al-Eid (Schafi’i, -702 Ägypten), Imam Nasafi (Hanafi, 710 Persien), Taqi ad-Din as-Subki (Schafi’i, 683-756 Ägypten), Ibn Juzayy (Maliki, 693-741 Granada), Ibn Kathir (Schafi’i, 701-774 Damaskus), Shah Baha’uddin Naqshband (717-791 Usbekistan), Kirmani (717-786 Persien-Mekka-Baghdad), Siraj ad-Din al-Bulqini (Schafi’i 724-805 Ägypten), Taj ad-Din as-Subki (Schafi’i, 728-771 Ägypten), Imam al-Haythami (Schafi’i, 735-807 Ägypten), Ibn Rajab al-Hanbali (Hanbali, 736-795 Baghdad-Damaskus), Imam Zarkashi (Schafi’i, 745-794), Jalal Bulqini (Schafi’i, 763-824 Ägypten), Ibn Hajar ’Asqalani (Schafi’i, 773-852 Ägypten), Kamal Ibn al-Humam (Hanafi 790-861 Ägypten), Zakariyya Ansari (Schafi’i, 823-926 Ägypten), Imam Suyuti (Schafi’i, 849-911 Ägypten), Ibn an-Najjar (Hanbali, 898-972 Ägypten), Ibn Hajar Haytami (Schafi’i, 909-974 Ägypten-Mekka), Muhammad Shirbini Khatib (Schafi’i, -977 Kairo), Abd al-Wahhab asch-Scha’rani (Schafi’i, 898-973 Ägypten), As-Sakhawi, Mullah Ali al-Qari (Hanafi –1014 Afghanistan-Mekka), Imam Rabbani Ahmad al-Faruqi as-Sirhindi (Hanafi, 971-1034 Indien), Muhammad Ibn Allan Bakri (Schafi’i, 996-1057 Mekka), Abdalghani al-Nabulsi (Hanafi, 1050-1143 Damaskus), Ibn Ajiba (Maliki, 1160-1224 Marokko), Uthman Dan Fodio (Maliki, 1168-1232 Nigeria), Imam Schaukani (1173-1255 Yemen), Imam Khalid al-Baghdadi (1193-1242 Scham), Shaykh al-Azhar Bajuri (Schafi’i, 1198-1288 Ägypten), Ibn Abidin (Hanafi 1198-1252 Damaskus), Al-Hajj Omar Tall (Maliki 1208-1280 Senegal), Abdalqadir al-Jaza’ri (Maliki, 1222-1300 Algerien-Damaskus), Shaykh Yusuf Nabahani (Schafi’i, 1265-1350 Palästina), Badruddin al-Hassani (Hanafi, 1267-1354 Damaskus), Muhammad Bukhit al-Muti’i (Hanafi 1271-1354 Ägypten), Imam Reza Ahmad Khan (Hanafi, 1272-1340 Indien), Muhammad Makhluf (Maliki, 1288-1355 Ägypten), Shaykh Ahmed al-Alawi (Maliki, 1291-1353 Algerien), Shaykh Muhammad Hashimi (Maliki, 1298-1381 Algerien-Damaskus), Abdurrahman al-Jaziri (1299-1360 Ägypten), Imam al-Kauthari (Hanafi, 1296-1371 Scham-Kairo).

Und es wurden noch lange nicht alle wichtigen erwähnt.



Genaueres über diese großen Gelehrten kann man in den Biographiesammlungen und Geschichtswerken wie Ibn Hajars „al-durar al-kamina“, Ibn Kathirs „al-bidaya wa n-nihaya“, Dhahabis „siyar a’lam an-nubalâ“, „tarikh al-islam“ und „tadhkirat al-huffaz“, Abu Nu’ayms „hilyat al-awliya“, in den Tabaqats, wie Scha’ranis „tabaqat al-kubra“, Suyutis „tabaqat al-huffaz“ und „tabaqat al-mufassirin“, den rechtsschulenspezifischen Tabaqats wie Ibn as-Subkis „tabaqat asch-schafi’iyya l-kubra“, Ibn Abi Ya’las „tabaqat al-hanâbila“, oder in den ortsbezogenen Geschichtswerken wie z.B. in Khatib al-Baghdadis „Tarikh Baghdad“ oder Ibn Asakirs „Tarikh Dimâschq“ nachlesen.

Es werden viele konkrete Situationen geschildert und man bekommt einen guten Einblick in die Weisheit und Reinheit dieser Scheikhs, wie sie heute nur noch sehr selten zu finden ist.





Fazit:

Um den heiligen Koran und die Sunna des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, zu verstehen und darüber zu sprechen, ist ein enormes Wissen erforderlich.
Das, was heute in den Moscheen unter „Koran und Sunna“ verstanden wird, hat fast nichts mit Koran und Sunna zu tun.
Man sollte nicht 1400 Jahre Wissenschaftsgeschichte, Kommentare und Erläuterungen von frommen Personen über Bord werfen und glauben, man sei in der Lage, diese Quellen selbst zu interpretieren.





1 Das Hadith ist in der Sammlung von al-Hâkim, in seinem Buch al-Mustadrak, wird aber von vielen anderen auch überliefert, manchmal mit leicht verändertem Wortlaut.
2 Oftmals taten sie dies, um ihre Argumentation zu stützen. Nicht selten werden in Neuausgaben oder „korrigierten“ Versionen („Tashîh“) Hadithe weggelassen, welche der eigenen Meinung widersprechen. Manche schrecken noch nicht einmal davor zurück, alte Bücher ohne Hinweis korrigiert (verfälscht) zu publizieren, wenn darin vertretene Standpunkte der eigenen Meinung widersprechen, wie z.B. Imam Nawawis „Adhkar“.
3 http://www.ahlu-sunnah.de/main/fiqh/143-die-ahadith-sind-der-rechtswissenschaft-untergeordnet
4 Zur Überprüfung der Überlieferungsketten hat sich später ein Wissenschaftszweig entwickelt, dessen Quellen die Biographien der Überlieferer sind „kutub ar-ridschal“, „Bücher über die Traditionarier“ in denen sowohl der Lebenslauf der angegebenen Personen, ihre Kontakte zu anderen Gelehrten als auch die hadith-kritischen Prädikate, die man mit ihren Namen jeweils verbunden hat, Erwähnung finden. Es war stets wichtig, auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis des Überlieferers hinzuweisen, um die Kriterien seiner Zuverlässigkeit als Überlieferer nach seinen älteren Quellen - nach seinen Lehrern und schriftlichen Aufzeichnungen in seinem Besitz - überprüfen zu können. Unter diesen umfassenden Gelehrtenbiographien sind die Werke von al-Maqdisi, al-Mizzi, adh-Dhahabi und Ibn Hajar Asqalani die wichtigsten. Die Lokalhistoriker wiederum haben es verstanden, in ihren Werken zur Stadtgeschichte auch die Biographien derjenigen Traditionarier zu berücksichtigen und gemäß den Kriterien der Hadithkritik vorzustellen, die in der betreffenden Stadt oder Region gelebt und gewirkt haben. Die Werke von Ibn Asakir für die Stadtgeschichte von Damaskus und von al-Khatib al-Baghdadi für Bagdad sind in diesem Sinne konzipiert.
5 „’amal“ genannt
6 „ra’y“,
7 Tabarani hat drei Sammlungen („mu’jam“) angefertigt, eine große („al-kabîr“), eine mittlere („al-awsat“) und eine kleine („as-saghîr“).
8 Al-Hakims „Mustadrak ’alâ Sahihain“ ist eine Ergänzung der beiden Sahih-Werke (Muslim und Bukhari)
9 Abdurrazzaqs Sammlung ist eine der frühesten erhaltenen umfangreichen Sammlung mit dementsprechend kurzen Überlieferungsketten
10 Imam Abu Hanifa verfügte bereits über ein immenses Wissen, als er Imam Jafar as-Sadiq traf, sagte aber dann nach der Lehrzeit bei diesem: „Ohne die zwei Jahre wäre ich verloren gewesen.“ Er meinte die Lehrjahre bei ihm. Imam Ja’far hatte ihm wesentlich mehr als nur Fiqh beigebracht.
11Ibn Abbas war der berühmte Prophetengefährte, welcher über den Koran sprechen durfte. Allerdings ist umstritten, ob es sich bei diesem Tanwir al-Miqbas wirklich um dessen Tafsir handelt.
12 Zamakhshari wird der Mu’tazila-Sekte zugerechnet, einer sehr rationalistischen Betrachtungsweise, welche zur Zeit der Abbasiden teilweise staatstragend war und die z.B. Imam Ahmad ins Gefängnis gebracht hat, da dieser die Lehren der Ahl as-Sunna verteidigt hat und nicht von seinen Standpunkten abgerückt ist.
Der Tafsir Zamakhshari wird trotzdem gelesen, da in diesem viele grammatikalische Dinge erklärt werden, die Aqida sollte man übergehen.

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