Der Tag von Arafat
Die Hajjis bereiten sich heute darauf vor, auf den Berg von ‘Arafat zu steigen, und morgen werden sie insha’allah in der Göttlichen Gegenwart sein, sie werden stehend dort verbleiben und Allah den Allmächtigen bittten, sie von ihren Sünden zu reinigen und ihnen Segen von Seinen endlosen Meeren der Barmherzigkeit zu schenken. Vielleicht hat es von Anbeginn bis jetzt niemals eine derart überfüllte Pilgerfahrt gegeben. Dieses Jahr ist besonders wichtig, denn es ist die letzte Pilgerfahrt vor dem Ende des zweiten Jahrtausends. Auch ist Hajj al-Akbar, die „Große Pilgerfahrt“, die siebzigmal mehr belohnt wird als eine gewöhnliche. Großsheikh berichtet, daß die Einladung zum Hajj an Menschen aus allen Teilen der Erde geht. Am Tag von ‘Arafat sagen sie: „Labbaika llahumma labaik ...“, O unser Herr, mit unserem ganzen Wesen, körperlich und geistig, laufen wir zu Dir, eilen wir Deinem Ruf nach, wie Du uns riefst, zum Hajj zu kommen und Dein heiliges Haus zu besuchen, das Haus des Herrn. Wir laufen zu Dir, in aller Bescheidenheit zu Dir. Wir lassen alles hinter uns und folgen Deinem Ruf: labbaika llahumma labaik, la sharika laka labbaik – Keiner kann Dein Partner sein. Wir haben alle und alles hinter uns gelassen, was beansprucht, Dein Partner zu sein. Wir hören sie nicht, achten nicht auf sie, ignorieren ihre Befehle. Wir leben nur für Dich, laufen zu Dir. Wir sind schwache Diener aus der Gemeinschaft Deines wahren Dieners ... „Labbaika llahumma labaika la sharika laka labbaik inna l-hamda wa n-ni‘mata laka wa l-mulk, la sharika lak.“ Allahu akbar! Inna l-hamda ... alles Lob, Preis und Dank gehören Dir und mögen Dir von Deinen Dienern entboten werden. Wa n-ni‘mata – was du uns, Deinen Dienern, an Gunst und Segnung schenkst, ist nur von Dir allein. Laka wa l-mulk – alles in Existenz, uns eingeschlossen, gehört Dir ... la sharika lak.“ Niemand kann auch nur von einem Stückchen, auch nur einem Atom sagen, es gehöre ihm. Wer sagt: „Dieses Atom gehört mir“, dem wird Allah wohl sagen: „Nimm das Teilchen, das dir gehört, und geh fort!“ Oder wer erklärte: „Diese gewaltige Galaxie ist meine“, dem würde der Herr wohl sagen: „Nimm sie und geh weg, verlasse Mein Reich!“ Wer immer sagt, dies oder jenes gehöre ihm, den wird Er auffordern, es zu nehmen und wegzugehen ... allahu akbar, jalla jalaluhu. Wenn sich also morgen die Menschen beim Hajj drängen und ihren Herrn rufen, wird Allah der Allmächtige die Schleier Seiner Gewaltigkeit öffnen und auf sie schauen mit einem Blick wie einem Sonnenstrahl oder sogar weniger als einem solchen und sie reinigen und reinigen und reinigen, bis sie vollkommen rein sind. Diese Barmherzigkeit kommt und umhüllt die Menschen. Großsheikh sagte, daß wenn Hajj al- Akbar ist, Großer Hajj, der Tag von Arafat nämlich auf einen Freitag fällt, und Allah auf Seine Diener schaut, diese Gunst siebzigfach auf sie kommt. Und deshalb ist Hajj al-Akbar siebzig Pilgerfahrten gleich. Wahabi Leute akzeptieren dies nicht. Für sie gibt es keinen Hajj al- Akbar. So nehmen wir die Segnungen, und sie schlagen sie aus. Morgen wird dieser Tag sein, so Gott der Barmherzige will. Da gibt es nur ein Problem, eine Sache, über die wir sprechen sollten: Ich habe gehört, daß die Wahabi Regierung und die Wahabi Leute wegen der großen Ansammlungen von Pilgern in Mekka Mukarrama jetzt erzittern. Sie erzittern, weil sie jetzt über sechs Millionen Menschen zählen, aber Allah weiß es, vielleicht sind es sogar sieben Millionen oder mehr. Die Wahabi Schule ist eine materialische Strömung, die niemals je Spiritualität im Islam akzeptiert. Sie sind materialistische Leute, die im Islam aufwachsen und an alles, was sie denken oder schreiben, mit ihrem materialischen Blick herangehen, alles derart auszählen und ausgleichen. Es war nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1946 – und in jenem Jahr war ebenfalls Hajj al-Akbar – der erste nach dem Frieden, bei dem ich zusammen mit unserem Großsheikh war. Wegen des Krieges konnten nicht allzu viele Leute kommen – überall war es zu. Ich erinnere mich, daß mehr als zwei Millionen Menschen dort waren, und zu jener Zeit existierten in Mekka Mukarrama und Medina Munawwara noch die alten Gebäude, die die Ottomanen erbaut hatten. Ich erinnere, daß, als wir unser letztes Juma-Gebet im heiligen Bezirk von Mekka beteten, mindestens eine Million Leute, vielleicht mehr, dort beteten. Doch entsprechend der Fläche des Haram al-Sharif hätten nur einhundertundfünfzigtausend Menschen dort eintreten können, nicht mehr! Ich betete innerhalb des Haram, und noch waren um die Kaaba herum freie Plätze für einige Leute. Ich war dort. Diese Wahabis sagen, sie müßten den Leuten helfen, und in Wahrheit beanspruchen sie, sie müßten Allah helfen – astaghfirullah! –, indem sie Mekka Mukarrama für die Leute erweitern, damit diese darin ihre Ruhe fänden, es leicht betreten, frei Tawaf machen, frei beten könnten – ohne daß es mit Menschen überfüllt wäre. Sie begannen damit, aber je mehr sie erweiterten, um so mehr Menschenmengen kamen auch. Und Jahr für Jahr kam ich dorthin – im Jahr 1980 war für mich der letzte Hajj, bei dem ich auch physisch anwesend war –, und es gelang mir niemals mehr, das Juma-Gebet innerhalb jener Gebäude zu machen. Jedesmal war ich außerhalb, legte etwas auf die Straße und betete darauf. Und jetzt, da sie es so groß gemacht haben, realisieren sie: „Oh, wir haben Mekka zerstört, aber immer noch nicht können die Menschen bequem im Haram beten.“ Und sie haben ebenso Medina Munawwara zerstört, es hat immer noch nicht genug Platz für die Leute, die kommen. So hatte Shaitan sie gelehrt, indem er sagte: „Stellt Quoten auf, Beschränkungen.“ Sie machen etwas, was nicht vom Barmherzigen, sondern von Shaitan stammt, denn er lehrte sie, die Pilgerzahlen zu begrenzen: „Sagt zum Beispiel den Türken, daß nur 90.000 kommen dürfen. Und die Leute wollen wiederkommen, aber sie sollen nur zweimal auf Hajj gehen. Nein, gebt Erlaubnis, daß sie nur einmal ins Königreich reisen dürfen, nur denen, die zum erstenmal den Hijaz bereisen. Für die Syrier: 50.000. Pakistanis – diese Leute brauchen wir nicht –, jedes Jahr kommen sie, 500.000 macht nichts. Iraner, das sind Kämpfer, Unruhestifter: beschränkt ihre Zahl auf 40.000. Ägypter, für die können wir nichts tun, sagen wir 200.000.“ Dies sind teuflische Lehren. Für dieses Jahr haben sie jetzt eine andere Beschränkung auferlegt. Neben dem Visum und der Erlaubnis vom saudischen Konsulat, sagten sie zu einem Großmufti, er müsse einen neuen Personalausweis bringen, damit er das Königreich betreten könne. Und sie haben so viele Tunnel unter den saudischen Bergen angelegt, damit man Mina und Arafat erreichen könne. Aber je mehr sie versuchen, etwas zu machen, um so mehr werden sie alle majnun – verrückt. Dabei könnte es so einfach sein: Berührt einfach nichts von all dem! Es ist Allah der Allmächtige selbst, der die Menschen einlädt. Für alle, die Er einlädt, zu kommen und Sein Heiliges Haus zu besuchen, trägt Er die Verantwortung, nicht ihr! Aber ihre Köpfe sind wie aus Felsen, Spiritualität ist ihnen vollkommen fremd. Das ist der Grund, warum die Regierung jetzt erzittert und sich bang fragt: „Was sollen wir tun?“ – Laßt die Leute frei! Mekka und Medina sind für alle Menschen, warum erlegt ihr den Leuten solche dummen Beschränkungen auf? Laßt sie frei, zu kommen und ihren Besuch zu machen. Wenn sie es zuließen, würden sogar sechzig Millionen Menschen kommen können, weil dann die Engel Straßen und ebene Wege unter sie stellen könnten, auf denen sie sich in Ruhe fortbewegen könnten. Ich habe gehört, daß sie ebenso alles im Innern des Haram ash-Sharif, des geheiligten Bezirks, zerstört haben, um die Umrundung der Kaaba „einfacher“ zu machen, daß aber die Leute jetzt außerhalb in großen Kreisen Tawaf machen. Was ist das? Ich war im Jahre 1946 dort, und an beiden Enden von Safa und Marwa waren Geschäfte, und Kamele passierten den Weg und Autos und Leute, die hier herumgingen und dort entlang kamen, den Weg überschritten, und wir, die Pilger, hatten es so leicht und vollführten mühelos den Sa‘i. Zwei Millionen Leute und mehr! Wenn es ihnen heute möglich wäre, errichteten sie noch sieben Stockwerke darauf, aber selbst wenn sie siebzig Stockwerke erbauten, wären die Pilger nicht in der Lage, den Lauf des Sa‘i so ungehindert zu tun, wie wir es damals taten. Und manchmal liefen wir in die Kamele weil sie auf dem Weg aufstanden, und es war gerade auf dieser Strecke, da wir schneller zu laufen hatten – und wir liefen, und es gab auch Autos dort und Esel, die hinüberliefen, und wir konnten nicht weiter laufen, aber wir waren so glücklich, den Sa‘i Lauf so zu vollführen. Jetzt, subhanallah! Hände weg vom Haram ash-Sharif! Überlaßt den geheiligten Bezirk Allah und Medina Munawwara dem Gesandten Gottes (s.a.s.) ! Sie erzittern jetzt: „Wie können wir die Situation in den Griff bekommen?“ Laßt es! Es gibt einen anderen Kontrolleur dort, Muhafizu Mekka. Es ist kein gewöhnlicher Ort. Sie denken, es sei ein gewöhnlicher Ort, denn sie haben keine Spiritualität. Sie zählen alles, machen Aufstellungen. Und morgen wird, so Gott will, dieser Größte Hajj sein, der das Jahrhundert beschließen wird, und eine andere Öffnung kommt, so Gott will. Uns wurde angekündigt, daß Sahib Zaman, Sayyidina Mahdi æ, seine Khalifen und zwölftausend Heilige, die alle die Macht haben, mit einem Augenaufschlag dort zu sein, morgen da sein werden. Und es werde ein starkes Munajat, Bittgebet, geben, das dieses Jahr alles verändern werde, so Gott will, so hoffen wir. Es ist ein spezieller Hajj. Und wer sich dieses Jahr vorbereitet hat und daran gehindert worden ist, einzureisen, da die Regierung gesagt hat: „Einreise verweigert“, dem schickt Allah der Allmächtige Engel zu seinen Gunsten. Auch für normale Leute, die gesagt hatten: „Wenn wir nur Arafat erreichen könnten“, und die dazu nicht in der Lage gewesen waren, für sie erschafft Allah ebenso Engel, damit diese am Tag Arafat für sie auf dem Berg Arafat sind und jene Gunst von Allah dem Allmächtigen für sie in Empfang nehmen. Morgen müßt ihr versuchen, 1000 Ikhlass sharif 1000 la ilaha illa llah 1000 Salawat 100 la ilaha illa llah wahdahu la sharika’lah lahu l-mulk wa lahu l- hamd yuhyi wa yumit wa huwa ‘ala kulli shayin qadir 100 la haula wa la quwwata illa billahi l-‘aliyi l-‘azim und bei jedem Gebet Tekbir: allahu akbar, allahu akbar, la ilaha illa llah, wa allahu akbar, allahu akbar wa lillahi l-hamd zu sagen. Möge Allah Seine Göttlichen Diener schicken, um alles hinfortzunehmen, was gegen Islam ist. Möge Er Seine Löwen gegen Schakale, Wölfe, Füchse, Bären, Schlangen und Skorpione schikken, um sie zu töten und fortzunehmen. Ich bete: „O unser Herr, zweifellos hast Du Löwen, und ein einziger wäre ausreichend. Du sandtest Deinem Meistgeliebten Diener Muhammad (s.a.s.) am Tage von Uhud und am Tag von Badr Engel, und ein einziger Engel wäre genug gewesen, die ganze Armee der Götzenanbeter fortzunehmen. Aber Du sandtest Tausende von ihnen, so daß die Gläubigen aufschauten und sie zwischen ihnen sahen und die Gewißheit erlangten, daß sie siegreich sein würden. Deshalb wissen wir, daß ein Löwe genug, ja mehr als genug wäre, aber wir bitten darum, daß Deine Löwen kommen und das Sultanat Shaitans auf Erden zerstören!“ Wenn Er an diesen Ort hier eine Milliarde Menschen bringen wollte, kann Er es tun, und jeder könnte kommen und sich frei bewegen. Eine Milliarde Menschen könnten an diesem kleinen Ort sein. Er kann es machen. Wir müssen Allah vertrauen und an Seine endlose Kraft und Fähigkeit glauben. Endlose Möglichkeiten hat Er allein, der Allmächtige. Warum versucht ihr, etwas zu tun? So sehr ihr diese falschen Handlungen betreibt, um so mehr Schwierigkeiten, Probleme und Krisen kommen. Es war so einfach beim ersten und zweiten Mal auf Hajj, bis sie anfingen, alles zu zerstören, alte Häuser usw. Zu dieser Zeit gab es dort überhaupt keine Gebäude aus Beton, und sie zerstörten jedes historische Gebäude und errichteten riesige Betonbauten, so daß die Leute nicht länger Geistigkeit in Mekka Mukarrama und Medina Munawwara atmen können. Die Gefühle der Menschen sind durcheinander geraten, und sie sagen: „Sind wir in New York oder in San Franzisko? In Los Angeles, Paris oder Rom? Wo sind wir?“ So Gott will, werden, wenn Mehdi æ kommt, in einer Nacht alle Betonbauten fortgeworfen werden – nicht ins Rote Meer, denn es ist nicht tief genug. Ich würde anordnen, sie in den Indischen Ozean zu werfen – den füllen sie niemals auf. Nicht einen einzigen Stein aus Beton brauchen wir. Und in der zweiten Nacht würden an ihre Stelle dieselben Gebäude zurückkommen, die damals zerstört worden waren. Das ist Irada, Willenskraft. Wenn jemandem diese Willenskraft gegeben wird, vermag er zu sagen: „Sei“, und es wird sein – „kun fa yakun“. Allah der Allmächtige sagt: „O Mein Diener, sei Mir gehorsam, und Ich werde Dich zu einem Meiner Unterstützer machen, Rabbani, und Ich werde dir die Macht und die Autorität geben, zu etwas zu sagen: „Sei“, und es wird sein. Deshalb werden jene Gebäude, wenn Er befiehlt, sie fortzunehmen, in einer Nacht weg sein und in der zweiten Nacht die vormals in Mekka Mukarrama und Medina Munawwara zerstörten Gebäude zurückgebracht werden, und es wird so sein, wie es gewesen war. Die Menschen werden in Frieden herumlaufen, in Ruhe Tawaf machen, sich beruhigt nach Mina und Arafat fortbewegen, insha’allah. Fatiha.
- 01.04.1999
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