bismillahirrahmanirrahim
„Nur Koran und Sunna“
In
den Moscheen in Deutschland hört man aktuell sehr häufig den
Ausspruch „Wir folgen nur Koran
und Sunna“, welcher
sich auf ein Hadith des Propheten Muhammad, SallAllahu aleihi wa
sallam, bezieht, in dem er laut Abu Hurayra, radiyAllahu ’anhu,
sagte: „Ich hinterlasse
euch zwei wichtige Dinge. Haltet an ihnen fest und ihr werdet nach
mir nicht irregehen: Das Buch Allahs und meine Sunnah.“1
Sie
wollen damit sagen, dass sie nur die Originalquellen akzeptieren und
damit dem richtigen Islam folgen.
Die
meisten allerdings, die dieses Hadith zitieren, verstehen nicht seine
Bedeutung, denn sie verstehen darunter: „so wie ich den Koran
verstehe, bzw. so wie ich die Hadithe verstehe“. Anstatt Sunna
als die Lebensweise des Propheten anzusehen, betrachten sie nur die
Hadithe an sich und verstehen selten den Zusammenhang und die
Bedeutung ihres Inhaltes.
Auch
Koranverse werden heute selbständig interpretiert und umgesetzt,
obwohl schon der Prophet, SallAllahu aleihi wa sallam, eindringlich
davor warnte.
Sicherlich
kennen auch Usama Ben Laden, Sawahiri, Kashmiri und andere das
erwähnte Hadith und „wenden es an“. Auch sie denken vermutlich,
sie handeln islamisch, nach den Originalquellen.
Zur
Zeit des Propheten, aleihi s-salatu wa salam, und danach hingegen
hatten nur wenige Sahabas überhaupt die Erlaubnis, über den Koran
zu sprechen. Einer von den wenigen war Ibn Abbas, radiyAllahu ’anhum
ajma’în.
Unter
„Sunna“ verstehen die meisten Muslime heutzutage „Hadithe“,
in denen ja auch tatsächlich Aussagen, Taten des und Berichte über
den Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, niedergeschrieben wurden.
Allerdings
waren sich zu allen Zeiten die Gelehrten darüber einig, dass es sehr
umfangreicher Kenntnisse bedarf, um die Hadithe zu verstehen,
einordnen zu können, beziehungsweise in die Praxis umsetzen zu
können. Wichtig für ein Hadith ist zum Beispiel der Zusammenhang:
Wer war der oder wer waren die Zuhörer? In welchem Zusammenhang hat
er, SallAllahu aleihi wa sallam, es gesagt? Was hat er gesagt und was
hat er damit gemeint? Was bedeuten seine Worte? Bedeuten die Worte in
der heute üblichen arabischen Sprache noch dasselbe wie damals?
Hinzu
kommt, dass es beinahe zu jedem Ausspruch des Propheten einen anderen
Ausspruch gibt, welcher dem ersten zu widersprechen scheint.
In
einem solchen Fall wird nun von den heutigen Muslimen meist der
eigene Verstand als Maßstab genommen, welcher der Hadithe nun
wahrscheinlicher ist, oder es wird auf die Kategorisierungen „da’îf,
sahîh“ einiger moderner „Wissenschaftler“ zurückgegriffen,
welche häufig auch nur nach ihrem Verstand und oft ohne richtige
Ausbildung diese Einteilungen vornahmen.2
Schon
Sufyan ibn ’Uyayna (-198 Hijra), der große Hadithgelehrte, sagte:
„al-hadith madilla illâ
li-l-’ulamâ“, „Hadithe sind Fallgruben, außer für Ulama“.
Das
bedeutet: Nur ein ’Âlim kann die Hadithe richtig verstehen und
interpretieren, vor allem daraus Rückschlüsse auf das islamische
Recht ziehen. „Jedes Hadith hat sein Fiqh“.
Imam
Schafii sagte: „Ihr [Die Gelehrten des Hadith] seid
die Apotheker, aber wir [die Juristen] sind die Ärzte.“3
Genauso
wie die Einnahme irgendeines Medikamentes schädlich oder tödlich
sein kann und man das richtige Medikament in seiner passenden Dosis
verschrieben und vom Arzt verabreicht bekommen muss, verhält es sich
auch mit den Hadithen.
Die
Fuqaha (die Fiqh-Gelehrten), die Spezialisten auf dem Gebiet des
islamischen Rechts, haben mit unglaublich umfassenden Kenntnissen
über alle Zusammenhänge das islamische Recht kodifiziert, dabei
alle diesbezüglichen Hadithe bewertet und als Beweis oder zur
Bestätigung ihres Urteils benutzt oder übergangen.
Daher
ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite, wenn man einer der
vier Rechtsschulen (Maliki, Hanafi, Schafi’i oder Hanbali) folgt,
denn diese Gelehrten hatten sich lange genug mit den Themen
auseinandergesetzt und ihre Schluss-folgerungen gezogen. Ihr Wissen
wurde zum Teil schriftlich niedergelegt und an ihre Schüler
weitergegeben.
Die
vier Rechtsschulen unterscheiden sich nur in Details und die vier
Gründer Imam Malik, Imam Abu Hanifa, Imam Schafi’i und Imam Ahmad
ibn Hanbal pflegten großen Respekt voreinander und betrachteten
keinesfalls ihre Rechtsschule als die einzig richtige.
Die
Hadithgelehrten hatten eine andere Aufgabe. Sie sammelten kursierende
Hadithe und bewerteten ihre Zuverlässigkeit, um erfundene
kursierende auszusortieren. Die Hadithe wurden nur dann in die
Sammlungen aufgenommen, wenn man daran glaubte, dass der Prophet,
SallAllahu aleihi wa sallam, das darin Zitierte gesagt hat. Dennoch
wurden sie nach der Wahrscheinlichkeit ihrer Authentizität
eingestuft. Nur Hadithen mit einer zweifelsfreien Überlieferungskette
aus absolut zuverlässigen, frommen und unbescholtenen Überlieferern
wurde das Siegel „Sahih“ gegeben, das heißt, an dieser
Überlieferung besteht kein Zweifel. Weniger sicheren Hadithen wurde
die Bezeichnung „Hassan“ gegeben und alle anderen als „Da’îf“
„schwach“ gekennzeichnet.
Als
„da’îf“ wurde ein Hadith zum Beispiel dann bezeichnet, wenn
die Überlieferungskette nicht nur aus absolut vertrauenswürdigen
Gläubigen bestand.
Nur
weil ein Glied der Überlieferungskette fehlte oder nicht als absolut
vertrauenswürdig angesehen wurde, heißt das aber noch lange nicht,
dass der Prophet, SallAllahu aleihi wa sallam, diese Worte nicht
gesagt hat, lediglich der „Beweis“ ist schwach. Es kann zum
Beispiel sein, dass sich einer der Tabi’in, der viele Sahabas
kannte, nicht mehr daran erinnern konnte, welcher Sahaba ihm denn nun
die Worte weitergegeben hatte, er selbst sich aber sicher war, dass
es ein zuverlässiger Sahaba war.
Die
Hadithe deswegen abzulehnen und alles, was nur durch da’if –
Hadithe belegt ist, nicht mehr zu tun, ist in höchstem Maße
gefährlich, führt zu extremen Missverständnissen und hat
mittlerweile in Deutschland eine enorme Fitna hervorgerufen.
Manche
gehen heute so weit, dass sie alles als „Bid’a“ „Neuerung“
ablehnen, was nicht durch „Sahih“- Hadithe belegt ist. Und wieder
andere akzeptieren sogar nur Hadithe aus Sahih-Bukhari, was zu einem
extrem limitierten Religionsverständnis führt, denn Imam Bukhari
hat nur etwa 7500 Hadithe in sein Werk aufgenommen, von denen einige
mehrmals erwähnt werden, so dass nur etwa 4000 unterschiedliche
Aussprüche darin zu finden sind.
Gehen
wir zurück zu den Quellen:
Der
Koran wurde dem Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, vom Erzengel
Gabriel, aleihi s-salam, offenbart und von Propheten, aleihi s-salatu
wa s-salam, mündlich an die Sahabas, radiyAllahu ’anhum ajma’în,
weitergegeben.
Gleichzeitig
wurde er vom Propheten in die Praxis umgesetzt, er war der „lebendige
Koran“, wie Sayyidatina Aischa, radiyAllahu ’anha, später sagte.
Allah,
Jalla Jalaluhu, hat den Koran nicht für alle zugänglich in den
Himmel geschrieben und auch nicht als Buch „hinabgeworfen“,
sondern von Sayyiduna Gibril, aleihi s-salam, in das Herz von
Sayyidina Rasulullah, SallAllahu aleihi wa sallam, überbringen
lassen: „fa-innahu nazzalahu ’ala qalbika bi-idhni-Llah“ (2:97)
Die
Sahabas, radiyAllahu ’anhum ajma’în, – so sagt man – lernten
erst dann einen weiteren Vers auswendig, wenn sie es geschafft
hatten, den bereits gelernten in die Praxis umzusetzen. Schon beim
allerersten Vers des Koran „bismillahirrahmanirrahim“ dürfte das
den meisten Muslimen heutzutage schwer fallen, denn Barmherzigkeit
ist fast ein Fremdwort geworden.
Handlungen,
welche in Barmherzigkeit gehüllt sind, sind selten geworden, obwohl
jeder Muslim alle seine Taten in diesem Namen ausführen sollte, wie
es in einem Hadith heißt, sonst sind diese Taten verflucht.
Sayyiduna
Muhammad, SallAllahu aleihi wa sallam, gab sein Wissen an die
Sahabas, radiyAllahu ’anhum ajma’în, weiter, welche – so der
Prophet - wie Sterne wurden („ashâbî ka-nujûm...“), wer ihnen
folgt, ist rechtgeleitet.
Sein
besonderer Schüler aber war Sayyiduna AbuBakr, radiyAllahu ’anhu,
in dessen Herz er all das Wissen seines Herzens weiter geben konnte,
wie es in einem Hadith heißt (Suyuti): „Alles Wissen, welches
Allah, Jalla Jalaluhu, in mein Herz gegeben hat, habe ich in das Herz
von AbuBakr geschüttet.“
Es
verging kein Tag, an dem sie sich nicht mehrmals sahen, und Sayyiduna
AbuBakrs Hingabe, radiyAllahu ’anhu, und sein Iman waren schon
lange vor der Auswanderung nach Medina berühmt geworden.
Nach
dem Tod des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, wurde folglich
Sayyiduna AbuBakr, radiyAllahu ’anhu, als der bestmögliche
Nachfolger angesehen.
Dieser
gab sein Wissen auch wieder an viele weiter, unter anderem an Salman
al-Farsi, welcher es an den Enkel von Sayyiduna AbuBakr weiter gab,
der es dann an Sayyiduna Ja’far as-Sadiq, radiyAllahu ’anhum
ajma’în, übermittelte.
Diese
Kette der Weitergabe von Wissen (Silsila)
ist nur ein Beispiel, es gibt viele andere. Das Wichtige bei diesen
Ketten ist, dass das Wissen von Mensch zu Mensch, um nicht zu sagen
von Herz zu Herz weitergegeben wird. Diese Menschen haben miteinander
gelebt, Jahre miteinander verbracht, die vorhandene Barmherzigkeit
gefühlt, täglich die unterschiedlichsten Situationen zusammen
erlebt.
Man
irrt sich gewaltig, wenn man glaubt, dass man das durch ein Studium
der Bücher ersetzen kann.
Da
sich der Islam aber immer mehr ausbreitete, hielt man es für nötig
– ähnlich wie beim Koran – die Worte des Propheten, SallAllahu
aleihi wa sallam, in ihrem Wortlaut unabänderlich zu fixieren, um
sie für immer zu bewahren und darauf zurückgreifen zu können. Den
Auftrag dazu gab der in Damaskus residierende Kalif Omar Ibn ’Abd
al-’Aziz, radiyAllahu ’anhu.
Es
wurden zunächst die im Umlauf befindlichen Aussagen des Propheten,
SallAllahu aleihi wa sallam, und Erlebnisse mit dem Propheten der in
Damaskus, Mekka, Medina und Basra lebenden Menschen gesammelt.
Spätere
Sammler unternahmen weite Reisen, um fromme und beispielhafte Muslime
zu treffen, welche sich vor einer Lüge hüteten und ein gutes
Gedächtnis besaßen. Es wurden nur tadellose Gewährsmänner
akzeptiert, andere wurden gar nicht erst angehört.4
Der
erste Sammler größeren Umfangs war wohl – so sagen uns die
Quellen – Imam Ibn Schihab az-Zuhrî (58-124n.H.), es folgten
Al-Hazm, Ibn Jurayi (150n.H.) und Ibn Ishaq (151 n.H.) in Mekka,
Sa’îd Ibn Abî ’Arûba (156) Ar-Rabî’ Ibn Sabîh (160) und
Imam Malik (179) in Medina,
Ma’mar (154) im Jemen, Sufyan ath-Thauri (161) in Kufa, andere in
Basra, Scham, Chorasan und Ägypten.
Am
bekanntesten dieser
ersten Sammler wurde Imam Malik Ibn Anas (93
- 179H), der in Medina lebte und noch zahlreiche Sahabas traf. Er
lernte z.B. von dem Sahaba Sahl Ibn Sa’d, radiyAllahu ’anhu, und
von Imam Ja’far as-Sadiq, qaddasAllahu sirrahu. Sein Werk heißt
„Muwatta“.
Gerade
Imam Malik ist bekannt dafür, dass er sich mehr nach der
medinensischen Praxis5“
und der „Meinung“6
der Leute von Medina, welche Leute gesehen haben, die den Propheten,
SallAllahu aleihi wa sallam, gesehen haben, gerichtet hat, als nach
dem Wortlaut der Hadithe. Sein Werk „Muwatta“ diente dazu, die
Meinungen und die medinensische Praxis mit Hadithen zu untermauern
oder von der medinensischen Praxis abweichende Aussprüche ergänzend
aufzuführen, damit diese nicht in Vergessenheit gerieten.
Auch
die anderen 3 Imame der 4 großen Rechtsschulen haben
Hadithsammlungen angefertigt,
Imam Ahmad
hat ca. 30000 Hadithe in seinem Musnad zusammengefasst. Darin sind
die Hadithe nicht, wie in den Musannaf nach Themen geordnet sondern
nach Überlieferer. Dadurch bekommt man einen Einblick in die
jeweilige Person und sieht, was diese mit dem Propheten, Salla Allahu
aleihi wa Sallam, erlebt hat. Man sagt von Imam Ahmad, dass er 1
Million Hadithe auswendig konnte. Auch Imam Bukhari soll 600 000
Hadithe beherrscht haben.
Imam
Bukharis Sammlung „Sahih Bukhari“ gehört zu den
„kutub-as-sitta“, den sechs besonders bekannten und akzeptierten
Büchern“, welche in türkischer, englischer und französischer
Übersetzung vorliegen. Ins Deutsche wurden leider bisher nur Auszüge
übersetzt.
Die
„kutub-as-sitta“ sind:
1.
Sahih al-Bukhari, al-Dschami
as-sahih von
Imam
Bukhari
(194 - 265H/810–870)
2.
Sahih Muslim, al-Dschami
as-sahih Imam
Muslim (202
- 261H/817–875)
3.
Kitab as-sunan Imam
Abu Dawud
(202
– 275H/817–889)
4.
al-Dschami as-sahih fi s-sunan Imam
Tirmidhi
(209
- 279H/824–892)
5.
Kitab as-sunan
Ibn
Maja
(208-273H/824-887)
6.
Kitab as-sunan
Nasa’i
(216-303H/830–915)
Sehr
bekannt sind auch at-Tabarani,7
Ibn Hibban, Abu Ya’la, Al-Hakim,8
ad-Daraqutni, asd-Darimi, Abdur-Razzaq,9
Ibn Abi Schaiba, später natürlich die großen Imame Bayhaqi, Imam
Nawawi und Imam Suyuti und viele andere.
Imam
Jalaluddin as-Suyuti (849 - 911H) fasste über 10000 Hadithe
alphabetisch in seinem 2- bändigen Werk „Jami’u s-Saghir“
zusammen und 56000 Hadithe in seinem Werk „Jami’ al-Kabir“. Er
gehörte zu den großen Hadith- und Koranwissenschaftlern und
beurteilte noch einmal die Beweislage des jeweiligen Hadithes im
Kommentar, da mittlerweile zu vielen, ehemals als „schwach“
beurteilten Hadithen neue Überlieferungsketten hinzugekommen waren.
Erklärungen
und Erläuterungen zu den Hadithsammlungen:
Da
die oben genannten Hadithgelehrten meist nur die Aussagen und ihre
Überlieferungsketten sammelten und in Themengebieten ordneten,
entstanden auch wieder über die Jahrhunderte einige Abweichungen,
welche auf Missverständnissen fußten.
Sprechen
durften über diese Hadithe - im Gegensatz zur heute gängigen Praxis
- nur Muslime mit einer entsprechenden Lehrbefähigung („Idschaza“).
Diese Idschaza hatten sie von ihrem Lehrer erhalten, mit dem sie alle
Missverständnisse ausgeräumt hatten und von dem sie mit dieser
Idschaza für vertrauenswürdig erklärt wurden für die Weitergabe
dieses Wissens.
Trotzdem
gab es aber auch damals schon mutige Interpretatoren ohne Lehrer.
Daher
sahen sich die späteren Hadith-Wissenschaftler gezwungen,
Erklärungen und Erläuterungen („Sharh“) zu den Hadithsammlungen
zu verfassen:
Zu
dem Sahih Bukhari (194 - 265H) schrieb z. B. Imam Ibn Hajar
al-Asqalani (773 - 852 H), einer der größten Hadithwissenschaftler
eine solche, fast 10000 Seiten umfassende unter dem Titel „Fath
al-Bari,
sharhu Sahih al-Bukhari“.
Zu
Sahih Muslim schrieb Imam Nawawi seinen berühmten Kommentar.
Der
Muwatta von Imam Malik wurde u.a. von al-Zurqani, Ibn Abd al-Barr und
Imam Suyuti kommentiert.
Tirmidhis
Sunan wurde von AbuBakr Ibn alArabi erläutert.
Viele
Sammlungen wurden von dem erwähnten Imam Suyuti erläutert.
Neben
der Beschäftigung mit der Authentizität der Traditionen und ihrer
Überlieferer entwickelte sich bereits relativ früh, in der Mitte
des 2. muslimischen Jahrhunderts ein neuer Wissenschaftszweig: die
Interpretation und Erläuterung schwieriger, nicht allgemein
bekannter und nur selten benutzter Wörter in den Hadithen.
Die
meistens alphabetisch angeordneten Sammlungen bezeichnete man als
„ġarīb al-Hadīth“ „seltene (Begriffe) im Hadith“. In
diesen Werken griffen die Autoren neben den linguistischen
Erklärungen von Wörtern auch auf Zeilen in der arabischen Poesie
zurück, um durch sie die Verwendung und Bedeutung solcher Begriffe
zu erklären.
Die
Entwicklung der Rechtsschulen:
Die
Fuqahâ’, die Kenner des islamischen Rechts, stellten Werke
zusammen, um den Gläubigen eine Richtschnur für die Fragen der
täglichen Praxis zu geben. Sie benutzten zur Untermauerung ihrer
Fatwas Hadithe und Koranverse und die Praxis (das Erbe) der Stadt, in
der sie wohnten, wie z.B. im Falle von Imam Malik die Stadt Medina.
Er wurde nur 93 (Mond-)Jahre nach der Hidschra, also 83 (Mond-)Jahre
nach dem Tod des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam, geboren und
ging davon aus, dass sich die Praxis von Medina noch nahe am Beispiel
des geliebten Lehrers bewegte und nicht vielen Veränderungen
unterworfen worden war.
Die vier
berühmtesten sind Imam
Abu Hanifa, welcher von
Imam Jafar as-Sadiq10
gelernt hatte, Imam Malik,
welcher Imam Abu Hanifa kannte, Imam
Schafi’i, der Imam Abu
Hanifa als Lehrer betrachtete und Imam
Ahmad ibn Hanbal, der
wiederum Imam Schafi’i kannte und von diesem lernte.
Diese
vier großartigen Rechtsgelehrten unterschieden sich in ihren
Meinungen und Schlussfolgerungen nur in Details und respektierten
sich untereinander sehr. Keinesfalls betrachteten sie ihre Meinung
als die einzig richtige, sondern praktizierten bei ihren
gegenseitigen Besuchen oft die Rechtsschule des Gastgebers, aus
Respekt.
Meinungsunterschiede
wurden als „Rahma“, als Barmherzigkeit angesehen, nach einem
Ausspruch des Propheten, SallAllahu aleihi wa sallam.
Viele
Schüler und Schülersschüler schrieben Bücher über die Aussagen
und Methoden der Rechtsfindung der Rechtsschulengründer, z.B. die
berühmte Mudawwana des Sahnun.
Die
Mudawwana des Kairouaner Gelehrten Sahnun Ibn Sa’îd (gest. 854)
galt über Jahrhunderte als Handbuch der malikitischen Rechtslehre.
Imam
Qurtubi, Imam Qayrawani, Imam Ibn Abd al-Barr waren wichtige
Vertreter der malikitischen Rechtsschule, und viele andere.
Imam
Abu Yusuf und Imam Muhammad Schaibani, später az-Zabidi, Ali al-Qari
schrieben über die hanafitische Rechtsschule,
Imam
Subki, Imam Bayhaqi, Imam Suyuti, Imam Nawawi und Imam al-Ghazzali
über die schafi’itische und
Imam
Ibn Jauzi, Imam Kirmani und Ibn Qudama über die hanbalitische
Rechtsschule und viele andere.
Tafsir
Die
Auslegung des Koran, Tafsir
genannt, wurde ebenfalls von Lehrer zu Schüler weitergegeben,
welcher dann bei entsprechender Befähigung die Idschâza
(Lehrerlaubnis) bekam. Die Schüler bekamen diese nicht wie heute
nach irgendwelchen Prüfungen, oder wenn sie alles auswendig konnten,
sondern wenn der Lehrer sicher war, dass der Schüler durch seinen
Charakter, sein Benehmen und sein Wissen in der Lage war, dieses
Wissen weiterzugeben und nichts zu verfälschen. Manche warteten ihr
Leben lang auf eine solche Idschâza.
Auch
hier wurden aber die Kommentare und Erläuterungen irgendwann
schriftlich niedergelegt, um sie nicht zu verlieren.
Berühmte
Tafsir-Werke sind:
- Tafsir at-Tabari von Ibn Jarir at-Tabari
- Tasir Mujâhid Makhzûmî
- Al-Jâmi’ li-Ahkâm al-Quran Tafsir al-Qurtubi
- Tafsir al-Qur’an al ’azîm Tafsir ibn Kathir
- Tanwir al-Miqbas Tafsir Ibn Abbas11
- Tafsir al-Baghawi
- Tafsir al-Kabir von Fakhr al-Din ar-Razi
- Tafsir al-Jalalayn von Jalaluddin al-Mahalli and Jalaluddin as-Suyuti
- Ad-Durr al-Manthur fî tafsîr al-Ma’thûr von Imam Suyuti (wesentlich umfangreicher als Jalalayn)
- Ruh al-Ma'ani von Mahmud al-Alusi
- Ruh al-Bayan von Ismail Haqqi
- Ma'ariful Qur'an von Mufti Shafi Usmani
- Al-Kashshaf von al-Zamakhshari12
- Al-Bahr al-madîd fî tafsîr al-Qur’ân al-majîd Tafsir Ibn Ajiba
- Al-Latâ’ifu –l-Ischârât Tafsir Qushayri
- Tafsir Ibn Arabi von AbuBakr Muhyi ad-Din ibn al-Arabi
- Fath al-Qadir by Muhammad ash-Shawkani
Aqida:
Auch die
Glaubenslehre musste irgendwann fixiert werden, denn es hatten sich
Sekten entwickelt, deren Anhänger unter anderem Vorstellungen von
Allah hatten, welche sich von der Sunna unterschieden.
Die berühmtesten
Vertreter der Ahlu-s-Sunna waren auf diesem Gebiet:
Imam
Abu l-Hassan al Asch’ari (260
- 324H) und
Imam
al-Maturidi
(d. 333H)
Beide
unterscheiden sich nur in Details. Es folgten die meisten Gelehrten
des Westens (Marokko, usw.) Imam Asch’ari in ihrer Aqida und die
Gelehrten des Ostens Imam Maturidi.
Weitere
Gelehrte:
Viele
Gelehrte würden es verdienen, hier erwähnt worden zu sein neben den
Sahabas,
angefangen
von Hassan al-Basri (21-110 Medina-Basra), Mujahid (21-104
Mekka-Babylon), Imam Abu Hanifa (80-150 Kufa-Baghdad), Ja’far
as-Sadiq (83-148 Medina), Sufyan ath-Thauri (97-161 Kufa), Dawud
al-Ta’i (Hanafi, -160 Kufa), Al-Awza’i (88-158 Scham), Imam Malik
(93-179, Medina), Abu Yusuf al-Kufi al-Baghdadi (Hanafi, 113-182
Baghdad), Ibn al-Mubarak (118-181 Turkmenistan-Irak), Imam Muhammad
Shaybani (131-189 Irak-Persien), Nafisa at-Tahira (145-208
Mekka-Medina-Ägypten), Imam Schafi’i (150-204 Scham, Ägypten),
Ibn Ma’in (157-233 Irak), Imam Ahmad Ibn Hanbal ash-Shaybani
(164-241 Baghdad), Ibn Abi Schaiba (-235), Imam Bukhari (Schafi’i,
194-256 Usbekistan), Ibn Abi ’Abla (60-151 Palästina), Al-Qasim
Ibn Sallam (Hanbali –224 Baghdad), Sahnun Ibn Sa’id (Maliki,
160-240 Qayrawan), Harith al-Muhasibi (-243), Abu Dawud (Schafi’i,
202-275 Persien-Basra), Imam Muslim (Schafi’i, 204-261 Persien),
Ibn Maja (209-273 Persien), Imam Tirmidhi (209-279 Khorasan), Nasa’i
(Schafi’i, 215-303 Persien), Ibn Khuzayma (Schafi’i, 223-311
Nishabur), Harb Kirmani (Hanbali, -280 Persien), Junaid al-Baghdadi
(Schafi’i, -297 Baghdad), Al-Tabari (-310 Irak-Persien), Hakim
Tirmidhi (Schafi’i, -320 Usbekistan), AbuBakr asch-Schibli (Maliki,
247-334 Baghdad), Imam Maturidi (Hanafi, -333 Samarqand), Abu
l-Hassan al-Asch’ari (Schafi’i, 260-324 Basra-Baghdad), al-Najjad
(Hanbali, -348 Irak), Imam Tabarani (260-360 Scham-Persien), Ibn
Khafif (Schafi’i, 276-371, Persien), Daraqutni (Schafi’i, 306-385
Baghdad), Ibn Mujahid al-Ta’i (Maliki -368 Baghdad), Abu Layth
as-Samarqandi (Hanafi, -383 Usbekistan), Abu Talib Makki (-386
Baghdad), Imam Hakim (Schafi’i, 321-405 Persien), Abu Abdurrahman
Al-Sulami (Schafi’i, 325-412 Persien), Abu Nu’aim al-Isfahani
(Schafi’i, 336-430 Persien), Ibn al-Baqillani (Maliki, 338-403
Basra-Baghdad), Ibn Furak (Schafi’i, -406 Nishapur), Ibn ’Adi
(Schafi’i, 277-365), al-Dummal, Imam Abu l-Hassan al-Mawardi
(Schafi’i, 364-448 Basra-Baghdad), Ibn Abd al-Barr (Maliki, 368-463
Andalusien), Abu l-Qasim Qushayri (Schafi’i, 376-465 Persien), Imam
Bayhaqi (Schafi’i, 384-458 Persien), Abu Uthman al-Sabuni
(Schafi’i, -449 Khorasan, Nishapur), Al-Khatib al-Baghdadi
(Schafi’i 392-463 Arabien-Irak), Abu Ishaq Shirazi (Schafi’i,
393-476 Persien-Baghdad), Abu al-Walid al-Baji (Maliki, 403-474
Andalusien), ’Abd al-Qahir al-Baghdadi (Schafi’i, -429 Nishapur),
Al-Juwayni (Schafi’i, -438 Nishapur), Imam al-Haramayn Al-Juwayni
(Schafi’i, 419-478 Afghanistan-Mekka-Medina-Nishapur), Imam
Sarakhsi (Hanafi, -483 Turkmenistan), Imam Baghawi (436-510), Imam
Ghazzali (Schafi’i, 450-505 Persien-Kairo-Baghdad), Qadi ’Iyad
(Maliki, 476-544 Ceuta, Granada, Marakkesch), Ibn Asakir (Schafi’i,
499-571 Damaskus), Ibn Jauzi (Hanbali, 508-597 Baghdad), Ibn Ruschd
(Maliki, 520-595 Andalusien), Ibn Qudama (Hanbali, 541-620 Damaskus),
Fakhruddin al-Razi (Schafi’i, 543-606 Persien-Afghanistan), Imam
Rafi’i (Schafi’i, 557-623 Persien), Muhyi ad-Din Ibn al-Arabi
(560-638 Murcia-Damaskus), al-Izz Ibn Abd as-Salam al-Sulami
(Schafi’i, 577-660 Damaskus-Kairo), Ibn Salah (Schafi’i, 577-643
Kurdistan-Damaskus), Imam Nawawi (Schafi’i 631-676 Scham), Baydawi
(Schafi’i, -685 Persien), Imam Dhahabi (Schafi’i, 673-748
Damaskus), Sayfuddin al-Bokharzi (585-657), Ibn Qudama al-Maqdisi
(Hanbali, 651-689 Damaskus), Imam Qurtubi (Maliki 671-
Cordoba-Ägypten), Imam Baydawi (-685), Ibn Ata’Allah
(Maliki-Schafi’i, -709 Ägypten), Ibn Daqiq al-Eid (Schafi’i,
-702 Ägypten), Imam Nasafi (Hanafi, 710 Persien), Taqi ad-Din
as-Subki (Schafi’i, 683-756 Ägypten), Ibn Juzayy (Maliki, 693-741
Granada), Ibn Kathir (Schafi’i, 701-774 Damaskus), Shah Baha’uddin
Naqshband (717-791 Usbekistan), Kirmani (717-786
Persien-Mekka-Baghdad), Siraj ad-Din al-Bulqini (Schafi’i 724-805
Ägypten), Taj ad-Din as-Subki (Schafi’i, 728-771 Ägypten), Imam
al-Haythami (Schafi’i, 735-807 Ägypten), Ibn Rajab al-Hanbali
(Hanbali, 736-795 Baghdad-Damaskus), Imam Zarkashi (Schafi’i,
745-794), Jalal Bulqini (Schafi’i, 763-824 Ägypten), Ibn Hajar
’Asqalani (Schafi’i, 773-852 Ägypten), Kamal Ibn al-Humam
(Hanafi 790-861 Ägypten), Zakariyya Ansari (Schafi’i, 823-926
Ägypten), Imam Suyuti (Schafi’i, 849-911 Ägypten), Ibn an-Najjar
(Hanbali, 898-972 Ägypten), Ibn Hajar Haytami (Schafi’i, 909-974
Ägypten-Mekka), Muhammad Shirbini Khatib (Schafi’i, -977 Kairo),
Abd al-Wahhab asch-Scha’rani (Schafi’i, 898-973 Ägypten),
As-Sakhawi, Mullah Ali al-Qari (Hanafi –1014 Afghanistan-Mekka),
Imam Rabbani Ahmad al-Faruqi as-Sirhindi (Hanafi, 971-1034 Indien),
Muhammad Ibn Allan Bakri (Schafi’i, 996-1057 Mekka), Abdalghani
al-Nabulsi (Hanafi, 1050-1143 Damaskus), Ibn Ajiba (Maliki, 1160-1224
Marokko), Uthman Dan Fodio (Maliki, 1168-1232 Nigeria), Imam
Schaukani (1173-1255 Yemen), Imam Khalid al-Baghdadi (1193-1242
Scham), Shaykh al-Azhar Bajuri (Schafi’i, 1198-1288 Ägypten), Ibn
Abidin (Hanafi 1198-1252 Damaskus), Al-Hajj Omar Tall (Maliki
1208-1280 Senegal), Abdalqadir al-Jaza’ri (Maliki, 1222-1300
Algerien-Damaskus), Shaykh Yusuf Nabahani (Schafi’i, 1265-1350
Palästina), Badruddin al-Hassani (Hanafi, 1267-1354 Damaskus),
Muhammad Bukhit al-Muti’i (Hanafi 1271-1354 Ägypten), Imam Reza
Ahmad Khan (Hanafi, 1272-1340 Indien), Muhammad Makhluf (Maliki,
1288-1355 Ägypten), Shaykh Ahmed al-Alawi (Maliki, 1291-1353
Algerien), Shaykh Muhammad Hashimi (Maliki, 1298-1381
Algerien-Damaskus), Abdurrahman al-Jaziri (1299-1360 Ägypten), Imam
al-Kauthari (Hanafi, 1296-1371 Scham-Kairo).
Und
es wurden noch lange nicht alle wichtigen erwähnt.
Genaueres
über diese großen Gelehrten kann man in den Biographiesammlungen
und Geschichtswerken wie Ibn
Hajars „al-durar al-kamina“, Ibn Kathirs „al-bidaya wa
n-nihaya“, Dhahabis „siyar a’lam an-nubalâ“, „tarikh
al-islam“
und „tadhkirat
al-huffaz“, Abu Nu’ayms „hilyat al-awliya“,
in den Tabaqats, wie
Scha’ranis „tabaqat al-kubra“, Suyutis „tabaqat al-huffaz“
und „tabaqat
al-mufassirin“,
den rechtsschulenspezifischen Tabaqats wie Ibn
as-Subkis „tabaqat asch-schafi’iyya l-kubra“, Ibn Abi Ya’las
„tabaqat al-hanâbila“,
oder in den ortsbezogenen Geschichtswerken wie z.B. in Khatib
al-Baghdadis „Tarikh Baghdad“ oder
Ibn Asakirs „Tarikh Dimâschq“ nachlesen.
Es
werden viele konkrete Situationen geschildert und man bekommt einen
guten Einblick in die Weisheit und Reinheit dieser Scheikhs, wie sie
heute nur noch sehr selten zu finden ist.
Fazit:
Um
den heiligen Koran und die Sunna des Propheten, SallAllahu aleihi wa
sallam, zu verstehen und darüber zu sprechen, ist ein enormes Wissen
erforderlich.
Das,
was heute in den Moscheen unter „Koran und Sunna“ verstanden
wird, hat fast nichts mit Koran und Sunna zu tun.
Man
sollte nicht 1400 Jahre Wissenschaftsgeschichte, Kommentare und
Erläuterungen von frommen Personen über Bord werfen und glauben,
man sei in der Lage, diese Quellen selbst zu interpretieren.
1
Das Hadith ist in der Sammlung von al-Hâkim,
in seinem Buch al-Mustadrak, wird aber von vielen anderen auch
überliefert, manchmal mit leicht verändertem Wortlaut.
2
Oftmals taten sie dies, um ihre Argumentation zu stützen. Nicht
selten werden in Neuausgaben oder „korrigierten“ Versionen
(„Tashîh“) Hadithe weggelassen, welche der
eigenen Meinung
widersprechen. Manche schrecken noch nicht einmal davor zurück,
alte Bücher ohne Hinweis korrigiert (verfälscht) zu publizieren,
wenn darin vertretene Standpunkte der eigenen Meinung widersprechen,
wie z.B. Imam Nawawis „Adhkar“.
3
http://www.ahlu-sunnah.de/main/fiqh/143-die-ahadith-sind-der-rechtswissenschaft-untergeordnet
4
Zur Überprüfung der
Überlieferungsketten hat sich später ein Wissenschaftszweig
entwickelt, dessen Quellen die Biographien der Überlieferer sind
„kutub
ar-ridschal“,
„Bücher über die Traditionarier“ in denen sowohl der
Lebenslauf der angegebenen Personen, ihre Kontakte zu anderen
Gelehrten als auch die hadith-kritischen Prädikate, die man mit
ihren Namen jeweils verbunden hat, Erwähnung finden. Es war stets
wichtig, auf das Lehrer-Schüler-Verhältnis des Überlieferers
hinzuweisen, um die Kriterien seiner Zuverlässigkeit als
Überlieferer nach seinen älteren Quellen - nach seinen Lehrern und
schriftlichen Aufzeichnungen in seinem Besitz - überprüfen zu
können. Unter diesen umfassenden Gelehrtenbiographien sind die
Werke von al-Maqdisi, al-Mizzi, adh-Dhahabi und Ibn Hajar Asqalani
die wichtigsten. Die Lokalhistoriker wiederum haben es verstanden,
in ihren Werken zur Stadtgeschichte auch die Biographien derjenigen
Traditionarier zu berücksichtigen und gemäß den Kriterien der
Hadithkritik vorzustellen, die in der betreffenden Stadt oder Region
gelebt und gewirkt haben. Die Werke von Ibn Asakir für die
Stadtgeschichte von Damaskus und von al-Khatib al-Baghdadi für
Bagdad sind in diesem Sinne konzipiert.
5
„’amal“
genannt
6
„ra’y“,
7
Tabarani hat drei Sammlungen („mu’jam“) angefertigt, eine
große („al-kabîr“), eine mittlere („al-awsat“) und eine
kleine („as-saghîr“).
8
Al-Hakims „Mustadrak ’alâ Sahihain“ ist eine Ergänzung der
beiden Sahih-Werke (Muslim und Bukhari)
9
Abdurrazzaqs Sammlung ist eine der frühesten erhaltenen
umfangreichen Sammlung mit dementsprechend kurzen
Überlieferungsketten
10
Imam Abu Hanifa verfügte bereits über ein immenses Wissen, als er
Imam Jafar as-Sadiq traf, sagte aber dann nach der Lehrzeit bei
diesem: „Ohne die zwei Jahre wäre ich verloren gewesen.“ Er
meinte die Lehrjahre bei ihm. Imam Ja’far hatte ihm wesentlich
mehr als nur Fiqh beigebracht.
11Ibn
Abbas war der berühmte Prophetengefährte, welcher über den Koran
sprechen durfte. Allerdings ist umstritten, ob es sich bei diesem
Tanwir al-Miqbas wirklich um dessen Tafsir handelt.
12
Zamakhshari wird der Mu’tazila-Sekte zugerechnet, einer sehr
rationalistischen Betrachtungsweise, welche zur Zeit der Abbasiden
teilweise staatstragend war und die z.B. Imam Ahmad ins Gefängnis
gebracht hat, da dieser die Lehren der Ahl as-Sunna verteidigt hat
und nicht von seinen Standpunkten abgerückt ist.
Der Tafsir
Zamakhshari wird trotzdem gelesen, da in diesem viele
grammatikalische Dinge erklärt werden, die Aqida sollte man
übergehen.
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